Das Zusammenleben hat viele Facetten und ähnelt tatsächlich dem Leben einer Familie. Dies setzt voraus, dass die Assistenten sich in der Arche tatsächlich zu Hause fühlen und sich mit diesem Zuhause identifizieren. Mit dieser Haltung gewinnt die Arbeit einen anderen Stellenwert: ich arbeite nicht nur für die Bewohner sondern für ein gemeinsames Zuhause, das es zu pflegen gilt, auch im Bereich der Beziehung. In der Arche bin ich gefordert authentische Beziehungen einzugehen, auf den anderen zuzugehen, mich wieder zu distanzieren, mich auseinander zu setzen, zu streiten, mich zu versöhnen. Ich setze mehr Zeit ein, als ich bezahlt bekomme, weil ich zu Hause bin und weil ich mit meiner Archefamilie Zeit verbringen möchte. Und ich habe Zeiten, die ich für mich verbringe, alleine oder mit anderen Assistenten. Diese Zeiten zum Auftanken sind auch wichtig, und es ist notwendig, Gemeinschaft und Rückzug in ein gutes Gleichgewicht zu bringen. Das Leben in der Arche kann fordernd und anstrengend sein und setzt eine gute körperliche und psychische Verfassung voraus.
Der Aspekt des Arbeitens ergibt sich aus unserem Alltag und der Tatsache, dass wir eine Einrichtung der Eingliederungshilfe laut SGB § XII sind. Wir beschäftigen sowohl Fachkräfte aus dem sozialen und pflegerischen Bereich, als auch ungelernte Kräfte und junge Menschen, die bei uns ein FSJ oder einen BFD machen möchten. Im Rahmen unserer Möglichkeiten geben wir auch Studenten oder Auszubildenden die Möglichkeit, ein Praktikum bei uns zu absolvieren. Wir arbeiten mit Dienstplänen, die im Wesentlichen den Vorgaben anderer Einrichtungen entsprechen, die aber im Einzelnen auf das Leben in Gemeinschaft abgestimmt werden. Dies erfordert von Seiten der Assistenten Motivation und Flexibilität.
Die Frage, ob ich eher für den einen oder den anderen Aspekt komme, ist zum Zeitpunkt der Bewerbung oft nicht eindeutig geklärt und vielleicht ist es gut zu wissen, dass dies eine Größe ist, die sich verändern kann.
Wichtig ist, dass man bereit ist, sich auf das Leben in der Arche Tecklenburg einzulassen und seinen Weg zu gehen.
Für die einen kann das bedeuten, dass sie sich nach einem Jahr für ein weiteres Jahr engagieren; für die anderen kann es bedeuten, dass sie nach einem Jahr weiterziehen und für wieder andere kann es bedeuten, dass sie den Wunsch verspüren, sich längerfristig in der Gemeinschaft zu verwurzeln.