Als Katholik war er ins katholische Frankreich gekommen, um dort seine Berufung im Geiste der Seligpreisungen zu leben. Dabei ging er ganz selbstverständlich davon aus, dass seine kleine Gemeinschaft in eben dieser Kirche auch ihr Zuhause haben würde. Doch seine Vision war ansteckend und so schlossen sich ihm bald andere an, die von seiner Idee begeistert waren und diese aufgriffen. Schon sehr früh entstanden darum Archegemeinschaften auch in anderen Ländern und auf anderen Kontinenten, in denen Menschen mit anderen Konfessionen und Religionen an deren Türen anklopften. Dies führte bei Jean Vanier zu einer Einsicht mit weitreichenden Konsequenzen. „Jeder, der in der Arche beheimatet sein würde“, so betonte er „sollte in dem Glauben verwurzelt bleiben, wachsen und reifen können, der ihn geprägt hat.“
Dazu heißt es in der Charta: "Um zu der inneren Freiheit zu gelangen, zu der alle Menschen berufen sind und um in der Beziehung mit Gott zu wachsen, braucht jeder Mensch die Möglichkeit, in einer religiösen Tradition verwurzelt zu sein, die ihn stärkt und ihm Nahrung gibt."
Inzwischen sind aus diesen ersten Anfängen weltweit über hundert Gemeinschaften mit ganz unterschiedlichem - auch religiösem - Gepräge erwachsen. Und während die einen ganz katholisch ausgerichtet sind, gibt es andere, in denen Christen, Hindus und Moslems ihr Leben teilen und gemeinsam die Feste der einzelnen Religionen feiern. Dabei wird jedes Glied der Gemeinschaft dazu ermutigt, sein oder ihr geistliches Leben innerhalb der eigenen Religions- oder Konfessionszugehörigkeit zu leben und zu vertiefen. Auch wer keinen bestimmten Glauben hat wird aufgenommen und in seiner/ihrer Gewissensfreiheit respektiert.
Jede dieser Gemeinschaften aber bekennt sich ganz bewusst zu einer bestimmten Richtung, die ihr religiöses Leben bestimmen soll.
Da die Arche in der Region Österreich-Deutschland in einem christlich-ökumenischen Umfeld ihren Ort hat, lebt sie aus diesen Wurzeln und weiß sich darin beheimatet.