Spiritualität der Arche Gemeinschaft
"Die Gemeinschaften der Arche sind Gemeinschaften des Glaubens. Ihre Wurzeln liegen im Gebet und im Vertrauen auf Gott. Sie möchten sich von Gott und von ihren schwächeren Gliedern führen lassen, in denen etwas von Gottes Gegenwart deutlich wird.(…)
Diese von Gott ins Leben gerufenen Gemeinschaften sind eins untereinander durch eine gemeinsame Vision und denselben Geist der Gastfreundschaft, des Miteinander-Teilens und der Einfachheit." (aus der Charta der Arche)
Bewegt von dem Wunsch, sein Leben in christlicher Gemeinschaft mit Menschen mit Behinderungen zu teilen, gründete Jean Vanier im Jahr 1964 das erste Archehaus. Dass daraus eine weltweite interreligiöse Bewegung werden würde, das ahnte er damals noch nicht und hatte es auch nicht im Blick.
Spiritualität im Alltag
Es ist Abend geworden in der Arche. Nun kommen alle, die das gerne wollen, in den Hausgemeinschaften zum Gebet zusammen. Es wird viel gesungen, ein Wunschkonzert auf Zuruf. Danach gibt es einen kurzen Impuls und eine Zeit der Stille. In Tecklenburg ist es Jörg, der darauf achtet, dass diese auch pünktlich wieder zu Ende geht. ‚Die fünf Minuten Stille sind um‘, ertönt es dann aus dem ‚off‘. Darauf folgt das Archegebet, dann nimmt man sich an den Händen und betet das Vaterunser. Mit dem Segen, oft von einem Bewohner oder einer Bewohnerin gesprochen, endet das Abendgebet.
Wie das abendliche Gebet im Tagesverlauf, so haben auch die christlichen Feste im Jahresverlauf in unseren Gemeinschaften ihren festen Platz. Die Fußwaschung, die wir am Gründonnerstag feiern, ist dabei für uns von ganz besonderer Bedeutung. Als Zeichen des Einander-Dienens verbindet sie uns zugleich mit allen anderen Archegemeinschaften weltweit. Daneben aber gibt es auch ganz eigene Rituale und Bräuche, die solche Fest- und Feiertage in den einzelnen Gemeinschaften prägen. In einer von unseren Gemeinschaften pflegt man jeweils am Karfreitag immer zu zweit auf einen Versöhnungsspaziergang zu gehen, wohingegen es in einer anderen schon seit Jahren mit dazu gehört, dass am Ostermontag alle Ehemaligen, Freunde und Nachbarn zum gemeinsamen Osterfeuer eingeladen werden.
Als ökumenische Gemeinschaften pflegen wir auch gute Kontakte zu den verschiedenen benachbarten Gemeinden. Wir nehmen an ihrem gottesdienstlichen Leben teil, das wir von Zeit zu Zeit auch selbst mitgestalten und laden sie unsererseits dazu ein, für uns und mit uns Gottesdienste zu feiern. So bereichert die bunte Vielfalt katholischen, evangelischen und freikirchlichen Gepräges zugleich auch unser gemeinschaftliches Zusammensein.