Die Arche-Gemeinschaft Tecklenburg ist eine ökumenische Lebensgemeinschaft für Menschen mit und ohne Behinderung. Wir nennen die Menschen mit Behinderung "Bewohner", sie haben eine zentrale Rolle in der Gemeinschaft.
Die Menschen ohne Behinderung nennen wir "Assistenten", da sie den Bewohnern im Alltag zur Seite stehen und ihnen da, wo sie es benötigen Unterstützung geben. Außerdem glauben wir daran, dass wir, unabhängig von Behinderung, aufeinander angewiesen sind und voneinander lernen können.
Die Arche Tecklenburg ist eine von 149 Gemeinschaften der Föderation der Internationalen Arche. Die Gemeinschaft wurde 1986 durch das Mitwirken vieler Menschen, aber vor allem durch Ulrike Dürrbeck, die die erste Gemeinschaftsverantwortliche war, und Familie Lagemann, Reiner Burhoff, Horst Mann, Familie Hartwig, um nur ein paar zu nennen, gegründet.
Den Traum einer christlichen Lebensgemeinschaft im Tecklenburger Land, nach dem Vorbild der Arche in Trosly, die 1964 von Jean Vanier ins Leben gerufen wurde, hat diese Menschen angesprochen. Nach einer Zeit des darum betens und der diversen Vorbereitungen startete unsere heutige 30 jährige Gemeinschaft offiziell am 15. März 1986 mit dem Einzug des ersten Bewohners, einem Mann mit Behinderung.
Unser Alltag gleicht im Wesentlichen dem der anderen Gemeinschaften und wird von unserem Gründer so beschrieben:
Vom Heldentum zum Alltag
"Eine Gemeinschaft zu gründen ist relativ einfach. Es wird immer wagemutige Menschen geben, die auf der Suche nach dem Helden in sich sind, gern auf dem Fußboden schlafen, viele Stunden am Tag arbeiten und in zerfallenen Häusern leben. Camping macht Spaß! Eine Zeit lang ist jeder bereit gewisse Härten auf sich zu nehmen. Eine Gemeinschaft in Gang zu bringen ist kein Problem. Es findet sich immer genug Energie, eine Rakete zu starten. Problematischer ist es schon sie auf die richtige Umlaufbahn zu bringen, den so oft mühsamen Alltag durchzustehen, mit Brüdern und Schwestern zusammenzuleben, die wir uns nicht ausgesucht haben, sondern die uns gegeben worden sind - und mit immer größerer Wahrhaftigkeit die Ziele der Gemeinschaft anzustreben.
Eine Gemeinschaft, die nur eine Rakete des Heldentums zu starten vermag, ist aber noch keine echte Gemeinschaft. Zu echter Gemeinschaft gehört ein Lebensstil, eine bestimmte Haltung, eine Art, die Wirklichkeit zu leben und anzuschauen, vor allem aber die Treue im Alltag. Der Alltag setzt sich aus den einfachsten Dingen zusammen: Essen bereiten, Geschirr schmutzig machen und abwaschen, Zimmer aufräumen und Sitzungen aushalten. Der Alltag besteht aus Gabe, Hingabe, Freude und Festlichkeit und aus siebzig Mal sieben Mal vergeben." (Jean Vanier, "In Gemeinschaft leben")
Seit den Anfängen ist viel passiert, mittlerweile leben wir in drei Häusern in Tecklenburg und die Gemeinschaft umfasst ca. 35 Menschen, zu denen aber auch noch einige feste Freunde und Bekannte dazu gehören.
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